Optik Holinka-Paudler

26. April 2016

Was macht eigentlich ein Optiker? Gibt es auch Kontaktlinsen für Kinder? Wie wird man Optiker? Und tragen auch schon manche Babys Brillen? Wir waren beim Pasinger Optiker „Holinka – Paudler“ und haben hinter die Kulissen geschaut.

Kannst du diesen Text scharf lesen oder nur verschwommen? Wenn er verschwommen ist, brauchst du wohl eine Brille und musst zum Optiker. So wie wir auch beim Optiker waren. Und zwar beim Pasinger Optiker Holinka – Paudler in der Landsberger Straße 507. Das war sehr interessant und spannend, denn so eine Auge ist deutlich komplexer, als wir gedacht haben. Oder wusstet ihr schon, dass jeder Optiker eine Landkarte von deinen Augen machen kann – und dort ganz schön viel erkennbar ist? Aber lest selbst!

Als erstes hat die nette Optikerin Karin Holinka uns einen Sehtest vorgeführt. Vielleicht hast du auch schon mal einen gemacht? So funktioniert einen Sehtest:

SEHTEST

Für einen Sehtest braucht man diese beiden Geräte:

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Gerät 1

Gerät 1

Dieses Gerät erinnert uns an eine Zielscheibe. Dich auch? Durch das Gerät kann der Optiker das Auge sehr stark vergrößert ansehen. Während er in das Gerät hinein schaut geht ein helles Licht an und der Kunde muss seine Augen weit aufmachen – gar nicht so einfach, bei dem grellen Licht!

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Gerät 2

Gerät 2

Mit diesem Gerät, Sehzeichengerät, überprüft der Optiker ob das Auge ’normal‘ sieht. Hierfür muss man durch das Gerät auf eine Zahlen-/Buchstabentafel sehen. Entweder muss man die Zahlen/Buchstaben vorlesen oder man muss sagen ob die Zahlen/Buchstaben scharf oder unscharf sind.

Auf den folgenden Fotos sieht man die Bilder, die die Geräte während des Sehtests aufgenommen haben. Vergrößert auf einen kleinen Monitor.

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Bild 1

Bild 1

In dem kleinen Monitor seht ihr hier ein sehr stark vergrößerte Aufnahme des rechten Auges. Die weißen Ringe im Auge spiegeln sich vom Gerät 1. Durch diese vergrößerten Aufnahmen kann der Optiker nun feststellen ob dein Auge gesund ist oder ob es eine leichte oder sogar starke Verkrümmung hat. Aber um die Verkrümmung ganz genau sehen zu können, kann diese Aufnahme vom Auge am Computer anders dargestellt werden. Die veränderte Aufnahme könnt ihr euch im Bild 2 ansehen.

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Bild 2

Bild 2

Hier siehst du das Auge als „Landkarte“. Wenn ihr genau hinseht, merkt ihr, dass dieses Auge leicht krumm und uneben ist. Es hat also eine leichte Hornhautverkrümmung. Die Farbe Orange zeigt, dass es ein gesundes Auge ist. Wäre das Auge im blauen Bereich, so würdest du auf der Landkarte eine flache Ebene sehen. Bei einer sehr krummen Ebene wäre das Auge schwarz gefärbt.  Am rechten Bildrand siehst du die Farbskala.

Und warum ist das wichtig? Wenn deine Auge sehr krumm ist, du also eine starke Hornhautverkrümmung hast, siehst du im Laufe der Jahre immer schlechter und schlechter, wenn die Verkrümmung nicht mit einer Linse oder Brille korrigiert wird. Ob du deine Auge krumm oder gerade ist, solltest du also unbedingt mal testen! Um dein Auge testen zu lassen, kannst du sowohl zum Optiker in ein Brillengeschäft gehen oder zu deinem Augenarzt.

Wenn sich beim Sehtest eine Sehschwäche herausgestellt hat, sollte man sich im Laden eine Brille aussuchen.

BRILLENANFERTIGUNG

Danach hat uns Karin Holinka und Anton Mayr gezeigt, welche Geräte man benutzen muss um eine Brille an zu fertigen und was mit den Brillengläsern gemacht wird.

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In dieses Gerät spannt der Optiker zuerst die Brillengläser ein, die später in die Brillenfassung kommen. Das Gerät misst nun die Glasstärke und die Dioptrien. Ziel ist es, den Mittelpunkt vom Glas zu finden, also da wo das Glas am schärfsten ist. Danach malt der Optiker auf dem Glas sowohl den Augenmittelpunkt als auch den Mittelpunkt der Glasschärfe mit einem Stift auf.

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Bild 1

Bild 1

Dieses Gerät tastet automatisch die Brillenform ab und merkt sie sich. Die gespeicherte Information gibt dieses Gerät an ein weiteres Gerät weiter, dass die Brillengläser dann genau auf die Größe der Brillenform schleift.  Wenn die Brille (die Fassung) unförmig ist, erkennt das Gerät das und meldet es.

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Bild 2

Bild 2

Hier siehst du eine Brille die in dem Gerät von Bild 1 eingespannt ist und abgetastet wird.

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In dieses Gerät gibt der Optiker nun die wichtigen Daten des Kunden ein. Zum Beispiel wo sein Augenmittelpunkt ist und welche Dioptrien er hat. Dann befestigt er einen weißen Gummisauger auf dem Glas. (auf dem Bild rechts neben dem Gerät in der Schale).

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Bild 1

Bild 1

Nun wird das Brillengals mit den Gummisaugern in dieses Gerät eingespannt. Das Gerät schleift die Brillengläser auf die richtige Größe. Es schleft die Gläser mit Diamantenscheiben. Bevor das Gerät losschleift, überprüftt der Optiker noch einmal die eingegebenen Informationen und drückt dann auf „Start“. Ein kleines Fenster schließt das Gerät und die Diamantscheiben beginnen das Brillenglas zu schleifen.

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Bild 2

Bild 2

Hier sieht du, wie gerade ein Glas geschliffen wird. An der Diamantscheibe wird das Brillenglas mit Wasser gekühlt. Wegen des Wassers und der drehenden Scheiben wird das kleine Fenster benötigt, weil das Wasser sonst die Optiker-Werkstatt vollspritzen würde. Dank des Fensters kann man dem Gerät ganz genau zusehen, wie es das Glas schleift, wirklich interessant zu sehen!

Zum Ende zu haben wir uns im Laden etwas umgesehen. Wir haben Brillen anprobiert und viele verschiedene Modelle entdeckt – zum Beispiel auch Sportbrillen oder eine hellblaue Babybrille. Das ist eine Brille für Babys im Alter von wenigen Monaten!

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Wir haben mit den Optikern auch ein Interview gemacht und Ihnen viele Fragen gestellt, hört selbst!

Und hier noch einige wichtige Infos zum Auge und dem Beruf des Optiker:

Ab wann braucht man eine Brille?

Manche werden mit einem Sehfehler geboren und tragen von ihrer Kindheit an eine Brille. Andere brauchen erst später eine Brille, zum Beispiel in der Schule oder im Beruf. Bei manchen kommt es erst im hohen Alter, dass sie eine Brille brauchen

Was macht ein Optiker?

– prüft die Sehstärke (Sehtest)
– berät Kunden über Brillen oder Kontaktlinsen
– verkauft Brillen und Kontaktlinsen
– fertigt die Brillen in seiner Werkstatt
– passt Brillen an falls sie nicht richtig auf der Nase sitzen
– repariert Brillen
– säubert Brillen

Gibt es ein bestimmtes Alter mit dem man als Optiker anfangen darf?

Die Ausbildung zum Augenoptikergeselle kann man nach einem guten Hauptschulabschluss beginnen. Sonst gibt es keine bestimmte Altersgrenze.

Was bedeutet eigentlich „Dioptrien“?

Das Wort „Dioptrie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Mittel zum Durchsehen“. Die Dioptrienzahl gib die Fehlsichtigkeit des Auges an. Bei Minuswerten ist man kurzsichtig und bei Pluswerten ist man weitsichtig. Durch das Brillenglaus wird die Fehlsichtigkeit korrigiert.

Taddeus, Johanna, Helene, Ciara, Nadja, Nathanael und Michael (Klasse 3b der Grundschule an der Schäferwiese).