Das Neubaugebiet in Pasing Nord

13. Juli 2021

Im Pasinger Norden entsteht zwischen der Paul-Gerhardt-Allee, der Bärmannstraße und den beiden Bahnstraßen gerade ein neues Wohngebiet. Daraus entstehen in der Zukunft viele neue Reporteraufträge. Wir haben die Sozialplanerin, Uta Kesting aus der Sicht von uns Kindern zum neuen Stadtteil befragt.

Am 25.06.2021 haben wir uns mit Uta Kesting, die sich um den Bereich Sozialraumentwicklung bei der Caritas München West kümmert,     an der Bushaltestelle Erna-Eckstein-Straße im Neubaugebiet Pasing Nord getroffen. Der wichtigste Ort, der bald entstehen soll, ist der Nachbarschaftstreff, der gleich hinter der Haltestelle bis 2024 fertiggestellt werden soll. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dort eine Baugrube zu sehen. Für den Treff gibt es bereits jetzt einen Ansprechpartner, wie uns Uta Kesting erzählt. Kinder und Jugendliche können sich zum Beispiel mit Projektideen einfach bei Christian Zimmermann melden.

Die erste Frage, die uns gestellt wurde, war, was uns besonders interessiert. Natürlich erkundigten wir uns gleich nach geplanten Spielplätzen im neuen Gebiet. Bei der Planung von kinderfreundlichen Orten, gab es im Vorhinein keine Gespräche mit jungen Bewohnerinnen und Bewohnern, was sie gut finden würden oder nicht, was wir ein wenig schade finden. Die Spielplätze, die bereits da sind, sind einerseits in zwei Wohnanlagen integriert. Wir fanden sie ganz gelungen, weil sie aus Holz gebaut sind, wie ihr auf den beiden Fotos sehen könnt:

Die beiden Wohnblöcke sind ganz abwechslungsreich farblich gestaltet und die Gebäude sind unterschiedlich hoch. Das ist, erzählt uns Uta Kesting, bei Neubauten wie zum Beispiel im Domagkpark immer häufiger zu sehen, von der Stadt ist meistens eine bestimmte Höhe der Häuserblöcke vorgeschrieben, über die nicht darüber hinaus gebaut werden darf. Uns gefiel der rote Häuserblock etwas besser, weil er mehr Wärme ausstrahlt und etwas mehr Sitzgelegenheiten für Kinder vorhanden sind. Die beiden Blöcke sind in privater Hand und die meisten Wohnungen sind Eigentumswohnungen.

Ein weiterer, großer Spielplatz findet sich in der Hermine-von-Parish-Straße 84. Hier findet sich unter anderem ein Flugzeug mit der Aufschrift: „Paul-Gerhardt-Allee“ und ein großer Heißluftballon, der ein Klettergerüst ist. Der Spielplatz, finden wir, ist gut gelungen, denn er ist sowohl für Kinder als auch für Jugendliche aufgrund des anliegenden Basketballplatzes geeignet. Man hat es geschafft, den ganzen Spielplatz durch einen Hügel abzuschotten, dadurch besteht wenig Sicherheitsrisiko und man hat eine große Rasenfläche. Als wir dort waren, wurde der Spielplatz gut genutzt.

Wenn öffentliche Gebäude in Auftrag gegeben werden, muss es immer auch sogenannte Bautafeln geben. Wenn man liest was darauf steht, kann man erkennen, was genau wo gebaut wird. Vor so einer Tafeln standen auch wir, worüber wir erfuhren, dass eine 6-zügige Grundschule mit Dreifachturnalle in Planung ist. Sechszügig bedeutet, dass die Grundschule jeweils pro Stufe sechs Klassen beherbergen kann. Ziemlich groß, fanden wir.

Bei unseren Recherchen vor unserem Interview und unserem ersten Besuch in Pasing Nord, ist uns besonders aufgefallen, dass die Straßennamen zum großen Teil aus Frauenamen bestehen. Uta Kesting erklärte uns, dass einerseits nach Personen gesucht wurde, die einen Bezug zum Stadtteil haben und andererseits wollte man, dass Frauen häufiger in Straßennamen vorkommen, weil das nur ungefähr auf 10 Prozent zutrifft. In den meisten Neubaugebieten kann man feststellen, dass fast überall mittlerweile mehr Frauennamen vorkommen.

Erna Eckstein war eine Pasinger Lehrerin (1890 geboren), die sich besonders gegen den Nationalsozialismus einsetzte. Sie unterrichtete bis zu ihrem Tod an der Grotheschule in Pasing und hat viele Schülerinnen positiv geprägt. Hermine von Parish (1907 geboren) hatte zwar mit Pasing nicht viel zu tun, aber sie war Münchnerin und übte den Beruf einer Kostümbildnerin aus. Unter anderem hat sie in Neuhausen eine kleine Zweigstelle aufgemacht, in der man sich Zeichnungen zu Kostümen abholen konnte. Angela von Driesch (1934 geboren), war Archäozoologin und arbeitete im Bereich der Tiermedizin an der Universität München. Sie begleitete unter anderem archäologische Ausgrabungen auf der Iberischen Halbinsel, im Alpenraum, in Anatolien, Ägypten und Tunesien.

Auf unsere Frage hin, was weiterhin noch geplant ist, erfuhren wir, dass an der Berduxstraße eine neue S-Bahn Station entstehen soll, was allerdings noch ein paar Jahre dauern wird. Zusätzlich zum kleinen Kiosk in der  Hermine-von-Parish-Straße 76, ist noch ein Bäcker geplant – aktuell gibt es aber relativ wenig Räume, in denen Geschäfte entstehen können, hier findet unsere Interviewpartnerin, dass sich die Architekten von den alten Bauweisen, wo Läden im Erdgeschoss mitgeplant wurden, noch etwas abschneiden können, gerade für den Zusammenhalt in der Nachbarschaft sei das wichtig.

Die alte Eggenfabrik an der Hildachstraße, in der früher landwirtschaftliche Geräte, mit denen man Äcker auflockern konnte, hergestellt wurden, steht unter Dekmalschutz und darf deshalb nicht abgerissen werden, erzählt uns Uta Kesting. Bis 2024 soll dort ein großes  Action- Funsportzentrum entstehen. Unter anderem werden dort dann moderne Sportarten angeboten und es soll ein Skatepark entstehen.

An diesem Punkt endete unsere Führung durch Pasing Nord. Mit viel neuem Wissen und neuen potenziellen Reporteraufträgen in der Zukunft, kehrten wir zurück zur Pasinger Fabrik. Wir bedanken uns für das schöne Interview!

 

Eure Redaktion von Pasing kreuz & quer

Silas, Emma, Marie, Max, Annalina, Alina, Amna, Laura und Theresa