Spaziergang durch die August – Exter – Siedlung

18. April 2015

Die August-Exter-Siedlung oder Villenkolonie I umfasst das Gebiet zwischen den Bahngleisen am Pasinger Bahnhof, dem Nymphenburgerkanal und der Offenbachstraße. Stadt und Land sollten zusammenwachsen: Eine Gartenstadt vor den Toren Münchens, in der man günstig im Grünen wohnen und im Garten sein eigenes Obst und Gemüse anbauen kann.
Neben den vielen schönen Villen und der Straße, die nach August Exter benannt ist, erinnert auch noch die alte Gaststätte Luisengarten in der Orthstraße an ihn. Die hieß früher mal Luisenstraße und war nach seiner Frau benannt.
Die Grundstücke für die Siedlung erwarb August Exter übrigens als Ackerland vom Wirt Matthias Spiegel, nach dem heute noch die Spiegelstraße in Pasing benannt ist.
In München gibt es nur noch wenig so gut erhaltene Stadtteile wie die August-Exter-Siedlung, deshalb steht sie auch unter Denkmalschutz, d.h. sie muss so bleiben und es darf baulich nichts verändert werden.

Pasing gehörte noch nicht zu München, war aber durch die Eisenbahn verbunden.

Wie entstand die Siedlung?

August-Exter war ein bekannter Architekt und er überlegte sich, dass Leute, die in München arbeiten, nicht zu teuer aber dafür schön wohnen sollten. Pasing, das damals noch nicht zu München gehörte, schien ihm der ideale Ort. Er zeichnete Pläne für die Siedlung- keiner sollte mehr als 800 m Strecke zum Pasinger Bahnhof und damit in die Stadt München haben. Die Häuser sehen alle verschieden aus. Es gibt größere, für die Leute, die auch schon damals mehr Geld hatten und etwas kleinere, für die die weniger Geld hatten. Man muss sich das so vorstellen, als ob man die gleichen Legosteine immer neu zusammensetzt und was Neues daraus macht. Zu jedem Haus gehört ein Garten, damit man Gemüse anbauen und Obst ernten konnte. Die Idee war es eine Gartenstadt vor den Toren Münchens zu bauen.

Die Häuser wurden Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in verschiedenen Stilrichtungen, z.B. im Alpenstil oder oft auch im Jugendstil erbaut. Den Jugendstil erkennt man daran, dass oft Muster aus der Natur vorkommen. Das kann man z.B. am Gartenzaun in der Peter-Vischer-Str.12 erkennen, an weichen und fließenden Formen, oft mit Mustern aus der Natur, besonders schönen bunten Fenstern und kleinen Türmchen.

Heute sind die Häuser viel teurer und begehrter geworden und man kann es sich nur leisten, hier zu wohnen, wenn man sehr viel Geld oder ein Haus geerbt hat.

Es lohnt sich, mal vorbeizuschauen oder einen Spaziergang zu machen, ein bisschen in die Vergangenheit einzutauchen und die Häuser zu entdecken.

Nicola Hahn, 9 Jahre

Tipp:

Hier findest du zwei Foto-Rallyes durch die August-Exter-Siedlung. Eine ist kürzer, die andere ein wenig länger, bei beiden gibt es viel zu sehen. Du kannst sie dir auch ausdrucken und zusammen mit deinen Freunden oder deiner Familie auf Entdeckungstour gehen.
Viel Spaß dabei!

Augustexter Villenkolonie Rallye gro+ƒe Runde endg++ltig neu

Augustexter Villenkolonie Rallye kleine Runde neu